RTL stoppt die neue Raab-Show nur kurz nach dem Start – das hat der Sender nun offiziell bestätigt.

Kurzes Comeback: RTL stellt neue Raab-Show nach wenigen Ausgaben wieder ein

Was vielversprechend begann, endet schneller als erwartet: Die neue Show rund um Entertainer-Legende Stefan Raab wurde vom Sender RTL nach nur kurzer Laufzeit wieder aus dem Programm genommen. Die Entscheidung sorgt für Verwunderung, denn ursprünglich hatte man große Hoffnungen in das Format gesetzt.

Ein großes TV-Comeback mit Stolperstart

Stefan Raab gilt als einer der prägendsten TV-Macher der letzten Jahrzehnte. Nach seinem Rückzug aus dem Rampenlicht war die Überraschung groß, als bekannt wurde, dass er im Hintergrund an einem neuen Format für RTL mitwirken würde. Die Sendung mit dem Titel „Du gewinnst hier nicht die Million“ sollte ein Mix aus Quiz, Spielshow, Stand-up und Comedy sein – eine moderne, unterhaltsame Mischung mit Wiedererkennungswert.

Doch offenbar hat das Konzept nicht den Nerv des breiten Publikums getroffen. Nach nur wenigen Ausgaben zog RTL nun die Reißleine. Die Show wird nicht weitergeführt.

RTL begründet Entscheidung mit mangelnder Resonanz

Inga Leschek, Content-Chefin bei RTL Deutschland, äußerte sich gegenüber dem Branchenmagazin DWDL offen zur Entscheidung. Ihrer Einschätzung nach habe das Format im linearen Fernsehen schlicht nicht die gewünschten Zuschauerzahlen erreicht. „Die jetzige Form – ein Mix aus Quiz, Game-Show, Stand-up und Comedy – überzeugt unser Publikum im linearen TV nicht ausreichend. Darüber hinaus hatten Hybrid-Shows es schon immer schwer“, erklärte Leschek.

Die Einschaltquoten bestätigten diese Einschätzung: Laut DWDL schalteten zur letzten Folge lediglich rund 820.000 Zuschauer ein – für einen Sender wie RTL eine eher enttäuschende Bilanz.

Streaming-Abos stiegen leicht – lineares TV blieb schwach

Ein kleiner Lichtblick sei die Streaming-Plattform „RTL+“, auf der man durch die Show zumindest einige neue Abonnenten gewinnen konnte. Leschek betonte, dass es im Umfeld des Raab-Comebacks durchaus Aufmerksamkeit gegeben habe, insbesondere nach dem Medientrubel rund um den Boxkampf, bei dem der Moderator ebenfalls als Produzent im Hintergrund agierte.

Doch auch diese gesteigerte Präsenz reichte offenbar nicht aus, um die Quoten der wöchentlichen Show dauerhaft auf ein zufriedenstellendes Niveau zu heben. „Mit den Quoten der Weekly im linearen TV sind wir nach dem erfolgreichen Start aber aktuell nicht zufrieden“, so die nüchterne Bilanz der RTL-Chefin.

Hybrid-Formate zwischen den Stühlen

Das Format der Sendung wurde bewusst anders konzipiert als klassische Quizshows oder reine Comedyformate. Die Idee: verschiedene Elemente kombinieren, um ein frisches Fernseherlebnis zu bieten. Doch genau diese Mischung scheint das Problem gewesen zu sein. Zuschauer wussten offenbar nicht genau, was sie erwarten sollten – und fühlten sich dadurch möglicherweise weniger angesprochen.

Solche „Hybrid-Formate“ haben es traditionell schwer im deutschen Fernsehen. Während klar strukturierte Shows wie „Wer wird Millionär?“ oder „Let’s Dance“ über Jahre hinweg stabile Quoten liefern, tun sich Formate mit mehreren Schwerpunkten oft schwer, eine treue Zuschauerschaft aufzubauen.

Kritik, aber auch Bedauern in sozialen Netzwerken

In sozialen Netzwerken äußerten sich viele Fans enttäuscht über die Absetzung. Einige lobten die kreative Aufmachung der Show und fanden, sie habe mehr Zeit verdient. Andere wiederum gaben zu, dass sie das Konzept verwirrend fanden oder nicht ganz verstanden hatten, worum es eigentlich ging.

Die Meinungen sind geteilt, aber ein Aspekt wird deutlich: Der Name Raab sorgt nach wie vor für große Aufmerksamkeit. Viele Kommentierende zeigten sich überrascht, dass gerade ein Format mit seiner Handschrift so schnell scheitern konnte.

Was bedeutet das für Stefan Raab?

Ob Stefan Raab persönlich zur Entscheidung von RTL Stellung nehmen wird, ist fraglich. In den vergangenen Jahren hat er sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen und überlässt die Kommunikation meist seinen Produktionen. Doch klar ist: Auch wenn das Format nicht die erhoffte Wirkung hatte, dürfte Raab weiterhin als einer der einflussreichsten Köpfe der TV-Unterhaltung gelten.

Experten gehen davon aus, dass dies nicht das letzte Projekt war, an dem Raab beteiligt ist. Der TV-Markt ist in Bewegung, und kreative Konzepte werden nach wie vor gebraucht – insbesondere auf Streaming-Plattformen, wo Experimente eher akzeptiert werden als im klassischen Fernsehen.

Was bleibt vom Raab-Comeback?

Der Versuch, mit einem innovativen Showkonzept frischen Wind in die Abendunterhaltung zu bringen, ist RTL zumindest in Teilen gelungen. Auch wenn die Einschaltquoten nicht überzeugt haben, bleibt das Bemühen um neue Wege im Unterhaltungsfernsehen positiv hervorzuheben. Nicht jede Idee zündet sofort – und nicht jedes Format entwickelt sich im geplanten Tempo.

Vielleicht war das Experiment „Du gewinnst hier nicht die Million“ schlicht zur falschen Zeit am falschen Ort. Vielleicht war es seiner Zeit voraus. Oder vielleicht war es einfach nicht das richtige Format für das breite RTL-Publikum.

Und jetzt?

RTL kündigte an, das Programm weiterzuentwickeln und auch künftig Raum für kreative Formate zu lassen. Für die Zuschauer heißt das: Auch wenn manche Shows scheitern, wird der Versuch gewürdigt. Denn Innovation braucht Mut – und manchmal auch Geduld.