Sind Essensreste wirklich so schlecht für deinen Hund?

Veröffentlicht vor 7 Monaten am 25. Juli 2024 von Sophie van den Berg

Seit Menschen Hunde als Haustiere halten und kommerzielles Hundefutter verfügbar ist, heißt es immer wieder, dass Hunde keine Essensreste vom Tisch bekommen sollten. Aber ist das wirklich so schlimm? Die Antwort ist ein klares Ja – besonders wenn der Besitzer eine typische menschliche Ernährung hat, die oft nicht optimal für Hunde ist.

Hunde sind keine Menschen

Auch wenn Hunde oft vermenschlicht werden, sind sie biologisch gesehen keine Menschen. Ihr Verdauungssystem unterscheidet sich erheblich vom menschlichen, und ihre Ernährungsbedürfnisse sind völlig anders.

Warum Essensreste keine gute Idee sind

Eine Studie aus dem Jahr 2021 zu den Kaufgewohnheiten von Hundebesitzern in den USA, Kanada und Europa ergab, dass 9,3 Prozent der Hundebesitzer täglich Essensreste fütterten, während 38,1 Prozent dies gelegentlich taten. Trotz des Wissens um die Bedeutung einer gesunden Ernährung für Hunde und des Kaufs hochwertiger Futtermittel ist die Versuchung groß, dem bettelnden Vierbeiner unter dem Tisch etwas abzugeben.

Laut dem Merck Veterinary Manual sind ernährungsbedingte Krankheiten bei Hunden in entwickelten Ländern selten, solange sie mit hochwertigem kommerziellen Hundefutter gefüttert werden. Probleme treten meist dann auf, wenn Besitzer selbst Hundefutter zubereiten oder – noch schlimmer – ihre Hunde mit Resten vom Familientisch füttern.

Typische Hausmannskost ist oft zu stark verarbeitet, unausgewogen und enthält zu viel Zucker und Fett. Diese Stoffe können den Stoffwechsel von Hunden belasten und langfristig gesundheitliche Probleme verursachen.

Ist selbstgemachtes Hundefutter eine Alternative?

Selbst zubereitetes Hundefutter mag eine gute Idee erscheinen, birgt aber ebenfalls Risiken.

• Nur Fleisch zu füttern oder eine einfache Mischung aus Hackfleisch und Reis kann zu einem Calcium-Mangel führen.
• Reis als Hauptbestandteil kann den Blutzuckerspiegel beeinflussen, insbesondere bei Hunden mit unerkannter Diabetes.
• Zu viel Leber kann eine Vitamin-A-Vergiftung verursachen.

Hunde haben spezifische Nährstoffbedürfnisse, die sich je nach Lebensphase ändern – von der Wachstumsphase als Welpe bis ins hohe Alter. Organisationen wie die Association of American Feed Control Officials (AAFCO) und der National Research Council (NRC) veröffentlichen Richtlinien zu den benötigten Nährstoffen in verschiedenen Lebensphasen.

Gefährliche Lebensmittel für Hunde

Viele Menschen denken, dass ein einzelnes Stück eines bestimmten Lebensmittels ihrem Hund nicht schaden kann. Doch einige Lebensmittel sind hochgiftig für Hunde:

• Weintrauben und Rosinen enthalten eine unbekannte toxische Substanz, die zu Nierenversagen führen kann.
• Schokolade ist absolut tabu, da sie Theobromin und Koffein enthält – Stoffe, die Hunde nicht abbauen können. Eine zu hohe Menge kann zu Erbrechen, Durchfall, Krampfanfällen und sogar Herzversagen führen.

Neben diesen Gefahrenquellen gibt es viele weitere Lebensmittel, die Hunde nicht fressen dürfen. Der American Kennel Club (AKC) führt eine Liste mit schädlichen und ungefährlichen Lebensmitteln für Hunde, darunter Obst- und Gemüsesorten, die Hunde bedenkenlos fressen können – und solche, die sie meiden sollten.

Selbst Hundefutter zubereiten: Nur mit den richtigen Richtlinien

Wer sich dennoch entscheidet, selbst Hundefutter zuzubereiten, sollte dies strikt nach professionellen Richtlinien tun. Es reicht nicht aus, einfach Rezepte aus dem Internet zu übernehmen. Der AKC empfiehlt, sich an einen spezialisierten Tierernährungsberater zu wenden, um sicherzustellen, dass alle wichtigen Nährstoffe enthalten sind.

Wer seinem Hund etwas Gutes tun möchte, sollte sich bewusst machen, dass eine falsche Ernährung schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Hochwertiges kommerzielles Hundefutter oder eine von Experten zusammengestellte, selbstgemachte Mahlzeit sind die besten Optionen für eine gesunde und ausgewogene Ernährung.